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Schloss Linderhof

 

Bild: Speisezimmer

Speisezimmer

Wüsste man nicht von der Funktion dieses intimen Ovalraums, könnte man sie anhand der Dekorationen erraten. Die Schnitzereien der Wandvertäfelung stellen den Gartenbau, die Jagd, die Fischerei und die Landwirtschaft dar, die die Produkte für die fürstliche Tafel liefern.

Berühmt ist das Speisezimmer vor allem wegen seines Tischlein-deck-dichs. Mittels einer Kurbelmechanik kann der Esstisch ins Untergeschoss gefahren werden, wo sich auch die Küche befindet. Diese französische Erfindung des 18. Jahrhunderts diente ursprünglich der Hofgesellschaft dazu, bei ihren amourösen Soupers unbeobachtet zu bleiben. Ludwig hingegen ging es nicht um Galanterie und erotische Abenteuer, sondern um ungestörtes Träumen, wenn er seine imaginäre Hofgesellschaft um sich versammelt hatte. Darüber berichtet Theodor Hierneis, ein Koch des Königs, in seinen Erinnerungen: »Er (der König) will (beim Essen) niemanden um sich haben. Trotzdem müssen die Diners und Soupers immer für mindestens drei bis vier Personen ausreichen. Denn wenn auch der König sich immer allein zu Tisch setzt, so fühlt er sich doch nicht allein. Er glaubt sich in der Gesellschaft Ludwigs XIV. und Ludwigs XV. und deren Freundinnen, Madame Pompadour und Madame Maintenon. Er begrüßt sie sogar mitunter und führt mit ihnen Gespräche, als hätte er sie wirklich als Gäste bei Tisch.«



 
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